Zur Kinderwunschberatung sollten Sie sich anmelden, wenn Ihr Wunsch nach einem Kind ein Jahr unerfüllt geblieben ist. Dabei erläutern wir Ihnen die erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Schritte. 

Viele Paare beschäftigt das Thema Familienplanung. Früher hatte man den Dingen ihren Lauf gelassen; heute sind, nicht zuletzt aufgrund der veränderten Berufs- bzw. Lebenssituation, die Ansprüche hinsichtlich Planbarkeit gestiegen. Auf Grund von weiteren soziokulturellen Veränderungen in unserer Gesellschaft ist das Durchschnittsalter der Erstgebärenden kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2000 lag dieses bereits bei 30 Jahren. Mit dem Alter sinkt jedoch die Fruchtbarkeit der Frauen. Statistisch gesehen besitzt eine Frau, ausgehend von 100% Fruchtbarkeit im Alter von 20 Jahren, noch ungefähr 5% im Alter von 40 Jahren!

Es vergehen in der Regel mehrere Monate vom Anstreben einer Schwangerschaft bis zum Eintritt derselben. Bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr werden nur 25% der Frauen im ersten Monat schwanger, 60% innerhalb von 6 Monaten, 80% in einem Jahr und 90% in 18 Monaten.

Der weibliche Zyklus beginnt am ersten Tag der Regelblutung und endet am Tag vor der nächsten Regelblutung. Der Eisprung findet ungefähr 12-14 Tage vor der Menstruation statt. Dieser wird durch den kurzfristigen Anstieg eines bestimmten Hormons (LH) 24-36 Stunden vorher ausgelöst. Dieses Hormon kann mit bestimmten Schnelltests im Urin nachgewiesen werden, somit kann eine Abschätzung der fruchtbaren Phase erfolgen. Der Eisprung stellt das Ende der Follikelphase und den Beginn der Gelbkörperphase dar. Die weibliche Eizelle ist maximal 20 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig. Spermien hingegen sind über wenige Tage in der Lage in die Eizelle einzudringen und diese zu befruchten.

Bei Eintritt einer Schwangerschaft kann das dann gebildete Schwangerschaftshormon (ß-HCG) bereits kurz vor der dann ausbleibenden Monatsblutung im Urin mit den handelsüblichen Schwangerschaftstests nachgewiesen werden. In den ersten Tagen empfiehlt sich wegen der höheren Konzentration den Morgenurin zu benutzen. Somit ist der laborchemische Nachweis der Schwangerschaft ca. 1 Woche vor der Darstellung der Fruchthöhle mittels Ultraschalls möglich.

Die Basisabklärung bei unerfülltem Kinderwunsch durch Zyklusmonitoring (Überwachung der Phase des Eisprunges, Ausschluss einer Störung der Gelbkörperphase), sowie bei unregelmäßigem Zyklus, bzw. ausbleibender Periodenblutung durch differenzierte Hormonbestimmungen, wird in meiner Praxis angeboten. Die weitergehende Abklärung des anatomischen Faktors wie die Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit kann ebenfalls in der Praxis durchgeführt werden. Bei bestimmten Veränderungen der Spermien und / oder spezifischen Veränderungen des Sekretes des Gebärmutterhalses ist eine spezielle Aufbereitung der Spermien mit einer anschließender künstlichen Befruchtung sinnvoll und kann auch ambulant in der Praxis erfolgen.

Wenn sich Hinweise für eine Passagestörung der Eileiter ergeben oder auch andere Veränderungen des inneren Genitales, empfehlen wie eine Bauchspiegelung und / oder eine Gebärmutterhöhlenspiegelung.

Diese Untersuchung kann ambulant mit kooperierenden Fachpraxen durchgeführt werden. Bei anouvlatorischen Zyklen (kein Eisprung) kann eine medikamentöse Stimulation und Aktivierung des Eisprunges durch Clomifen erfolgen. Sollten diese Maßnahmen nicht zum Eintritt einer Schwangerschaft führen, werden auf Wunsch weitere therapeutische Maßnahmen in Kooperation mit speziellen Instituten für Reproduktionsmedizin (IVF) in die Wege geleitet.