Psychologie
Schwangerschaft

Wir legen in unsere Praxis großen Wert auf eine umfassende Beratung und Betreuung in der Schwangerschaft.  

Es liegt uns am Herzen, dass Sie eine positive Schwangerschaft erleben können. Um dieses Ziel zu erreichen kombinieren wir eine persönliche, zuwendungsorientierte und fachspezifische Betreuung in Kombination mit dem Einsatz modernster Technik. Damit können wir mögliche Risiken minimieren und Ihnen eine unbeschwerte Schwangerschaft ermöglichen.
Das Ausbleiben der Menstruation allein ist noch kein sicheres Anzeichen für eine Schwangerschaft. Sollten allerdings zeitnahe Spannungen an den Brüsten und / oder leichte Übelkeit bestehen, ist es schon sehr viel wahrscheinlicher, dass eine Schwangerschaft eingetreten ist. Ein Schwangerschaftstest, gibt Sicherheit, empfindliche Urintests sind bereits ca. 12 Tage nach der Befruchtung (vorzugsweise mit Morgenurin) positiv.

Nach erfolgtem positivem Schwangerschaftstest bei uns können wir nach 8-10 Tagen nach Ausbleiben der Periode die Schwangerschaft auch im Ultraschall erkennen und Ihnen den Geburtstermin berechnen. Bei Terminunklarheiten ermöglicht heute die frühe Ultraschalldiagnostik bis zur 10. SSW eine Datierung auf etwa 2-3 Tage genau.
Das Schwangerschaftsalter errechnet aus Konventionsgründen vom Beginn des 1. Tages der letzten Regelblutung, da diese meist exakter erinnert wird als der Zeitpunkt der Befruchtung. Es wird angegeben in abgeschlossenen Schwangerschaftswochen (SSW) plus die vergangenen Tage der laufenden Woche (z.B. 6+5 SSW, das bedeutet, daß 6 Wochen und 5 Tage seit der letzten Regelblutung vergangen sind). Für diesen Bezug auf die letzte Regelblutung wird eine Zykluslänge von 28 Tagen mit Eisprung am 14. Zyklustag unterstellt. Ist der individuelle  Zyklus länger, ist das Schwangerschaftsalter entsprechend geringer, da der Eisprung erst später erfolgte und umgekehrt bei kürzerem individuellen Zyklus.
Bei Ihrem ersten Arztbesuch in der Schwangerschaft wird eine ausführliche  Anamnese (medizinische Vorgeschichte) erhoben und ein allgemeiner Gesundheitscheck durchgeführt. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Risiken aus der Vorgeschichte und auch aus erhobenen Befunden eine Intensivierung des Standardvorsorgekonzeptes nach den Mutterschaftsrichtlinien zur Folge haben können.

Die nachfolgenden Besuche (bis zur 32. SSW) alle 4 Wochen,  danach alle 2 Wochen, (bei medizinischer Notwendigkeit häufiger) bestehen hauptsächlich aus Gewichts-, Blutdruck- und Uterusmessungen (Höhenstand und Muttermundsbefund). In bestimmten Intervallen werden Blut- und Urin- Laboruntersuchungen durchgeführt, um so eventuell auftretende, symptomlose Krankheiten früh zu erkennen und behandeln zu können.

Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge sind folgende Blutuntersuchungen vorgesehen:
Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor
2 Antikörpersuchtests
Lues(Syphilis)-Suchreaktion
Rötelnantikörperbestimmung
Hepatitis B Antigen Bestimmung
HIV-Test

Zur Komplettierung der Infektionsdiagnostik wird frühzeitig ein Muttermundsabstrich auf Chlamydien durchgeführt.

Zusätzliche Untersuchungen auf spezielle Infektionen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind nur bei klinischem Verdacht vorgesehen.

Ultraschall
Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge wird mittels einer ersten Ultraschalluntersuchung frühzeitig die intakte Anlage des Embryos überprüft.
Im Verlauf der 5. SSW gelingt die Darstellung der Fruchthöhle mittels Vaginalultraschall bei normaler Anlage in der Gebärmutter. Die frühe Feststellung einer Fruchthöhle innerhalb der Gebärmutter schließt eine Eileiterschwangerschaft zu 99% aus. Am 34. Schwangerschaftstag (nach Regelblutung) ist diese 3mm groß. Die Darstellung der Herzaktion ist ab dem 48. Tag möglich. Ab einem mittleren Fruchthöhlendurchmesser von 20mm sollte die Herzaktion ebenfalls nachgewiesen werden können.

Die Aufzeichnung der kindlichen Herztöne geben uns wertvolle Informationen über die Vitalität sowie das Wohlbefinden des Kindes und können ab der 26. SSW erfolgen. Darüber hinaus werden parallel zur Herztonaufzeichnung auch Kontraktionen der Gebärmutter registriert. Diese Untersuchung, auch CTG (Cardio-Toko-Grafie) genannt, kann bei Besonderheiten auch schon zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt werden.












Weitere Ultraschalluntersuchungen sind in der 10./20./30. Schwangerschaftswoche gemäß den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen. Bei erkennbaren Risiken werden  weitere Untersuchungen angeschlossen. Spezielle Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss von kindlichen Entwicklungsstörungen sowie Durchblutungsmessungen der mütterlichen und kindlichen Blutgefäße mittels Farbdopplersonographie gehören zum Leistungsspektrum der Praxis. Auf Wunsch können auch 3D und 4D Untersuchungen angeboten werden.

Blutflußmuster (Nabelschnurarterie)
Zur Mutterschaftsvorsorge gehören wie bereits oben benannt neben den regelmäßigen klinischen Kontrollen sowie Beratungen eine Reihe von Laboruntersuchungen, in bestimmtem Umfang Ultraschall sowie ggf. Kontrollen der kindlichen Herzaktion (CTG) und der Wehentätigkeit. Daneben gibt es jedoch noch eine ganze Reihe weiterer, sinnvoller Untersuchungen, die leider nicht regelhaft zur Mutterschaftsvorsorge gehören. Diese können im Einzelfall die Sicherheit für Mutter und Kind erhöhen, oder Ihrem verständlichen Wunsch nachkommen, Ihr Baby in seiner Entwicklung zu beobachten.

Zu Anfang der Schwangerschaft werden wir Ihnen ausführliches Informationsmaterial über die Schwangerschaft mitgegeben. Im nächsten Gespräch werden wir Sie individuell beraten und Sie können entscheiden, welchen Umfang Ihre persönliche Schwangerschaftsvorsorge haben soll und welche Untersuchungen Ihnen wichtig sind!

Wir werden Ihnen diese Untersuchungen im Bereich Individuelle Gesundheitsleistungen (IGEL) vorstellen. Eine kurze Übersicht aller Untersuchungen zeigt die unten aufgeführte Tabelle.

Bei Besonderheiten während der Schwangerschaft oder bei Risikoschwangerschaften können sich natürlich Abweichungen ergeben.


SSW*


Untersuchungen

(US = Ultraschall
U = vag. Unters., Urin, Blutdruck



erweiterte Untersuchungs-
möglichkeiten

(IGeL)
6-10
U, US, Blutentnahme, Mutterpass, Chlamydienscreening, zytolog. Abstrich Toxopl., Varizellen, Cytomegalie, Parvovirus, TSH
Bitte beachten Sie:
Folsäure, Jod zuführen
rohes Fleisch, roher Fisch, Rohmilchkäse meiden
9-12
U, 1. US-
Screeninguntersuchung

3D Ultraschall

12-14

 

Ersttrimester-Screening
16
U, ggf. Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) US, AFP
20-22
U,
2. US-Screeninguntersuchung

3D
Ultraschall

Bitte beachten Sie:
keine Kinder mitbringen weg. ausführlichem US,
ggf. Anmeldung Geburtsvorbereitungskurs
25
U, Blutuntersuchung US, Farbdopplerunters., 3D Ultraschall
28-29
U, ggf. CTG, ggf. Anti-D Prophylaxe US, Diabetestest
Bitte beachten Sie:
bei rh neg. Patientinnen Anti-D Spritze
29-31
U, ggf. CTG, 3. US-Screeninguntersuchung,  Blutabnahme Hepatitis-
serologie
 
34-35
U, ggf. CTG US, 3D Ultraschall
Bitte beachten Sie:
Beginn Mutterschutz, Bescheinigung für den Arbeitgeber, Anmeldung im Krankenhaus
36-37
U, ggf CTG Abstrich auf Gonorrhoe und Streptokokken, Akupunktur
Bitte beachten Sie:
Magnesium absetzen
38-39
U, ggf. CTG US, Akupunktur
40
U, ggf. CTG Akupunktur
über Termin:
alle 2 Tage
CTG, ggf. U, Blutdruck und Urin  

*Schwangerschaftswoche

Die erweiterten Untersuchungsmöglichkeiten sind bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf und fehlenden Schwangerschaftsrisiken keine Kassenleistung und müssen daher nach GOÄ privat bezahlt werden. 

Sport in der Schwangerschaft
Viele Patientinnen haben Fragen bezüglich der sportlichen Aktivität in der Schwangerschaft. In dem unten aufgeführten Schema stehen für mehrere Sportarten Empfehlungen, abhängig vom Schwangerschaftsalter. Allgemein gilt, dass bei sportlicher Betätigung in der Schwangerschaft der Körper nur bis zu ca. 80% des maximalen Leistungsvermögens belastet werden soll. Als einfache Faustregel gilt: Die Schwangere soll bei allen sportlichen Betätigungen in der Lage sein, sich dabei noch mühelos unterhalten zu können. 

Sportart

1. Trimenon
1.-13.
Woche

2. Trimenon
14.-16.
Woche

3. Trimenon
27.-40.
Woche

Joggen
Schwimmen
Skilauf alpin
Skilanglauf
Krafttraining 
Reiten 
Yoga
Walking   
Bergsteigen
Wandern
Surfen
Golfen
Tauchen
Aerobic
Radfahren
Marathon
Segeln
Mannschaftsspiele
Inline-Skating
Kampfsportarten

Vorgeburtliche Diagnostik
Sollten genetische Risiken vorliegen, bieten wir Ihnen falls gewünscht eine ausführliche Beratung über die Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik an. Die einzige Methode, die die Darstellungen der kindlichen Chromosomen (Träger der Erbanlagen) ermöglicht, ist die Amniozentese (Direktpunktion der Fruchthöhle und Gewinnung von Fruchtwasser). Diese wird in der laufenden 16. SSW durchgeführt. Das Risiko des Eingriffs (Fehlgeburt durch Infektion, Blasensprung oder Blutung) beträgt 0,4-0,5%. Die Punktionsnadel wird unter kontinuierlichem Ultraschallmonitoring dargestellt, kindliche Verletzungen sind extrem unwahrscheinlich. Die Durchführung der Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) gehört zum Umfang der von den gesetzlichen Kassen übernommenen Leistungen.

Weitere Untersuchungmethoden können lediglich die Wahrscheinlichkeit genetischer Auffälligkeiten genauer darstellen, sie ermöglichen keine kindliche Diagnose. Das beste, nicht invasive Verfahren ist das sogenannte Erst-Trimester-Screening, auch als Nackenfaltenmessung bekannt. Dies besteht aus der Ulraschall- Messung der kindlichen Nackentransparenz (NT) vorzugsweise in der 13. SSW, der Messung der kindlichen Scheitel-Steiß-Länge, des Schädels, des Nasenbeins sowie der Bestimmung von zwei mütterlichen Hormonen (Papa A & ß-HCG) und der Erfassung des mütterlichen Alters. Ein spezielles, von Prof. K. Nicolaides (Kings College, London) entwickeltes, Computerprogramm errechnet dann das individuelle Risiko für das Vorliegen einer Trisomie 13, 18 und 21 (Mongolismus). Unter optimalen Voraussetzungen können damit mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% Erbsubstanzerkrankungen erkannt werden. Da die gesamte Auswertung der NT-Messung nur 2 Tage benötigt, kann sie eine hilfreiche Grundlage für die werdende Mutter sein, sich 2-3 Wochen später für oder gegen eine Fruchtwasserpunktion zu entscheiden.
Beim Erst-Trimester-Screening handelt es sich um eine Wahlleistung.

Die oben beschriebene Nackentransparenzmessung wird in meiner Praxis angeboten und durch die Fetal Medicine Foundation Deutschland (FMF) zertifiziert.

Eine weitere mögliche vorgeburtliche Diagnostik wäre die Bestimmung des AFP Wertes aus dem mütterlichen Blut zum Ausschluss eines Neuralrohrdefektes, auch als „offener Bauch" oder "offener Rücken" bekannt. Das Alpha-Foeto-Protein ist ein Protein welches in der kindlichen Leber erzeugt wird. Erhöhte Werte können ein Hinweis auf eben diese Verschlussstörung sein und bedürfen weiterer Abklärung. Das relative Risiko hierfür liegt in unserer Bevölkerung bei 1:500 und ist altersunabhängig!

Sofern sich in dem 2. Ultraschall-Screening um die 20. SSW Hinweise für eine kindliche Fehlbildung ergeben oder anamnestische Risiken für ein generelles, erhöhtes Risiko für eine Fehlbildung vorliegen, können wir in unserer Praxis eine differenzierte, erweiterte Ultraschalluntersuchung im Sinne einer Feindiagnostik der kindlichen Organe durchführen. Diese Untersuchung ist dann in der 22. SSW optimal. Dabei wird auf Hinweiszeichen geachtet, welche eine kindliche Entwicklungsstörung anzeigen können. Es besteht eine enge Kooperation mit den Zentren für pränatale Diagnostik, um im Verdachtsfall die Diagnostik erweitern zu können.

Eine gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Für den Download klicken Sie bitte hier

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Informationen keinesfalls mit einer generellen Empfehlung oder Befürwortung der vorgeburtlichen Diagnostik zu verwechseln sind. Die Entscheidung für oder gegen Inanspruchnahme spezieller Verfahren muss immer eine individuelle Entscheidung der Schwangeren sein.

Wahlleistungen
Darüber hinaus möchten wir Sie jedoch auf die Möglichkeit weiterer Untersuchungen als Wahlleistung aufmerksam machen. Diese individuellen Gesundheitsleistungen können im Einzelfall medizinisch sinnvoll sind, werden aber nicht mehr oder noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, sondern im Rahmen einer nach GOÄ 96 (Gebührenordnung für Ärzte) privatärztlichen Liquidation angeboten.

Infektionsdiagnostik
Die Infektionsdiagnostik betreffend handelt es sich hierbei um folgende Untersuchungen: Antikörper gegen Toxoplasmen, Herpesviren, Varizella-Zoster-Viren (Erreger von Windpocken und Gürtelrose), Parvovirus B 19 (Erreger der Ringelröteln), Zytomegalieviren.

Bei Toxoplasmen handelt es sich um relativ weit verbreitete Parasiten, welche den Menschen über engen Kontakt mit vor allem jungen Katzen (Ausscheidung über Kot) oder den Verzehr von rohem Rind-, Schweine-, Schafs- oder Ziegenfleisch infizieren können. Etwa 30-40% aller 16-40 jährigen Frauen haben eine Infektion durchgemacht und sind somit immunisiert. Bei einer Zweitinfektion in der Schwangerschaft kommt es in der Regel nicht mehr zu einer Parasitämie, also nicht zu einer Ausstreuung der Parasiten in die Blutbahn. Bei Frauen ohne Immunschutz besteht im Falle einer Schwangerschaft die Möglichkeit, dass Erreger den  Embryo oder Foeten infizieren können (15% Infektionsrate im ersten, 30% im zweiten und 70% im dritten Schwangerschaftsdrittel). Dadurch können Schädigungen im Bereich des Gehirns und der Augen hervorgerufen werden. Durch eine rechtzeitige Therapie kann die Infektionshäufigkeit um 50% gesenkt werden. Bei etwa 0,7% aller Schwangerschaften tritt eine Erstinfektion auf. Bei Frauen ohne Immunschutz werden 2 weitere Bestimmungen des Immunstatus während der Schwangerschaft empfohlen (ca. 22. und 32. SSW).

Der Sinn weiterer serologischer Untersuchungen wie oben aufgeführt könnte bei Nachweis einer Herpes genitalis Erstinfektion in der Einleitung einer speziellen Therapie bestehen (Aciclovir).

Hinsichtlich des Varizella-Zoster-Virus (Windpocken, Gürtelrose) kann die Unkenntnis des Immunstatus insofern von Bedeutung sein als bei Kontakt einer nicht immunisierten Schwangeren im ersten Drittel mit einer infizierten Person die Gabe von Immunglobulin notwendig werden würde. Anderseits würde das Wissen des Immunstatus bei einem Kontakt mit einer infizierten Person die betreffende Schwangere von möglichen Ängsten vor einer Infektion des Kindes befreien.

Bei Nachweis einer Parvovirus - B 19 - Infektion (Ringelröteln) der Mutter muss die kindliche Überwachung intensiviert werden um eine evtl. auftretende Blutarmut des Foeten zu erkennen und ggf. behandeln zu können. Die Kenntnis des Immunstatus würde auch hier im Falle eines unklaren Kontaktes Erleichterung geben.

Beim Nachweis einer Zytomegalie ist lediglich die kindliche Überwachung zu intensivieren, eine spezifische Therapie existiert nicht.
Außerdem kann eine Untersuchung des Scheidensekretes in der 35. SSW auf Streptokokken der Gruppe B sinnvoll sein, da bei bestimmten zusätzlichen Risiken im Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt (z.B. vorzeitiger Blasensprung) und vorliegender Scheidenbesiedlung mit diesem Bakterium eine frühzeitige Antibiotikumgabe für die Mutter vor der Geburt und das Kind nach der Geburt von Vorteil sein können.

Weitere Wahlleistungen bei medizinisch unauffälligen Befunden sind zusätzliche Ultraschalluntersuchungen z.B. in der 16. u. 36.SSW.

Schon in der 16.SSW können manchmal Auffälligkeiten erkannt werden; der frühe Zeitpunkt lässt genügend Zeit für weitere Abklärungen. In der 36.SSW kann nach dem letzten im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge vorgesehenen  Ultraschall (29.-32.SSW) nochmals der Entwicklungsstand des Kindes überprüft werden um ein Minderwachstum, welches eine intensivierte Überwachung zur Folge hätte, auszuschließen.

Mit einer Farbdoppleruntersuchung (Blutflußmessung) der mütterlichen Blutgefäße in der 22. SSW kann überprüft werden ob eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, eine Schwangerschaftserkrankung (Gestose) zu entwickeln und ob bei dem  Kind eine Wachstumsverzögerung zu erwarten ist.
Stoffwechseluntersuchungen wie der Blutzuckerbelastungstest in der 24.- 28.SSW können einen Schwangerschaftsdiabetes ausschließen. Ein unauffälliger OGTT (Oraler Glucose Toleranz Test) in dieser Zeit bestätigt als Nebeneffekt zusätzlich ein erniedrigtes Risiko für die Entwicklung eines Altersdiabetes der Mutter.

Etwa 5% aller Frauen ohne Diabetes entwickeln in der Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes (Schwangerschaftszucker). Risikofaktoren hierfür sind Zuckererkrankung in der Familie oder der vorangehenden Schwangerschaft sowie die vorangegangene Geburt eines Kindes mit einem Geburtsgewicht über 4500g oder Übergewicht der Mutter mit Body-Mass-Index größer als 27,0 kg/m. Ein unerkannter Gestationsdiabetes geht mit einer deutlichen kindlichen und mütterlichen Risikoerhöhung einher.

Auch bei Schwangeren ohne erkennbares Risiko wird deshalb ein Screeningtest (Reihenuntersuchungstest) für Schwangerschaftsdiabetes von verschiedenen Fachgesellschaften befürwortet.

Der Screening-Test beinhaltet die Messung der Blutzuckerkonzentration nüchtern, 1 und 2 Stunden nach Aufnahme von 75g Glucose. Als Grenzwerte gelten ein Nüchternwert von 90 mg/dl, ein Einstundenwert von 180 mg/dl und ein Zweistundenwert von von 155 mg/dl. Ein überschrittener Wert bedeutet eine Glucoseutilisationsstörung (Belastungsstörung), 2 überschrittene Werte einen Gestationsdiabetes. In einem solchen Falls sind Ernährungsberatung und Selbstmessung angezeigt. Ziel ist ein Nüchternwert von unter 90 mg/dl, ein Wert 1 Stunde nach Beginn einer Mahlzeit von unter 140 mg/dl und 2 Stunden danach von unter 120 mg/dl. Werden diese Werte trotz diätetischer Maßnahmen überschritten ist eine Insulintherapie einzuleiten.

Abschließend sei nochmals betont, dass die gesetztliche Krankenversicherung alle medizinischen Leistungen für Sie vorsieht, die notwendig, ausreichend und wirtschaftlich sind. Darüber hinausgehende Leistungen, die im Einzelfall medizinisch wünschenswert und auch sinnvoll sind, können wir Ihnen als Wahlleistung anbieten, die Liquidation dieser Leistungen erfolgt nach GOÄ 96 (Gebührenordnung Ärzte).

Stammzellgewinnung aus Nabelschnurblut
Die Frage nach der Sinn der Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut durch verschiedene Anbieter wird in letzter Zeit häufig gestellt. Es gibt derzeit keine eindeutig befürwortende Stellungnahme der betreffenden Fachgesellschaften. Seit den 70er Jahren werden Blutstammzellen von gewebeverträglichen, meist Familienspendern zur Transfusion bei Patienten benutzt, deren eigene Stammzellen durch Chemo- oder Strahlentherapie bei lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems zerstört werden mussten. Möglicherweise können in Zukunft aus dem Nabelschnurblut gewonnene Stammzellen in analogen Situationen lebensrettend wirken. Allerdings ist die einwandfreie Langzeitqualität der Präparationen nicht erwiesen, die langfristige Lagerung ist relativ teuer (60.-€ / Jahr). Ebenso ist noch zu klären ob die gewonnene Nabelschnurzellmenge zur Behandlung von Krankheitsbildern beim Erwachsenen ausreichend ist. Des Weiteren ist es durchaus denkbar, dass in nächster Zeit Verfahren entwickelt werden, die die Verwendung von Stammzellen aus dem Blut von Erwachsenen noch effizienter ermöglichen. Die meisten Krankhäuser sind mit der Gewinnung des Nabelschnurblutes inzwischen vertraut und die Zusammenarbeit ist problemlos. Wir bieten die Gewinnung des Nabelschnurblutes unter der Geburt an, weil wir glauben, das die Entscheidung für die Zukunft des Kindes niemand besser als die Eltern selbst vornehmen können.

Als Alternative zu privaten Anbietern gibt es gemeinnützige Nabelschnur-Stammzellbanken, über Netcord in Leiden (Niederlande) sind die weltweit 14 größten miteinander verbunden.

Während der gesamten Schwangerschaft haben Sie die Gelegenheit mit uns über die verschiedensten Aspekte zu diskutieren, so zum Beispiel: Ernährung, Fitness, Geburtsverlauf, Stillen usw.. Ihr Arbeitgeber muss die Beschäftigung im Rahmen des Mutterschutzgesetzes sicherstellen, bei Problemen diesbezüglich berate ich Sie ebenfalls gerne.

Um sich ein eigenes Bild über den Stand der Diskussion zu machen sind nachfolgend die Links zu den Websites gemeinnütziger und kommerzieller Einrichtungen zusammengestellt (Quelle: Frauenarzt 44(2003), 830-838

14 größte gemeinnützige Nabelschnurbanken www.netcord.org
www.cryocare.de/index.php?id=home
Düsseldorfer Knochenmarkspender- und Nabelschnurzentrale der Uniklinik
www.uni-duesseldorf.de/
WWW/MedFak/KMSZ/kmsinfo.html
Bayrische Stammzellbank GmbH
www.knochenmarkspende.de/index.htm
Wissenschaftlicher Dienst der Dt. Bundestages
aktueller Begriff: Stammzellen an Nabelschnurblut
Nr 32/02 v. 14.08.2002

www.bundestag.de
Bone Marrow Donators Worldwide (BMDW)
www.bmdw.org
European Group for Blood and Marrow  Transplantation (EBMT)
www.ebmt.org
Größte kommerzielle Nabelschnurbank in Europa
www.vita34.de
Broschüre „ Einfrieren von Nabelschnurblut – notwendig oder überflüssig?" des österreichischen Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen
www.gesundheit.bmsg.gv.at
Broschüre „Stammzellen aus Nabelschnurblut"
von Babytop

www.babytop.de
Weiterführende Links zum Thema Schwangerschaft:

Humatrix: DNA- Diagnostik für Ihr Baby
www.hx-baby.de