Psychologie
Teenagerberatung in der Teenagersprechstunde

Der erste Besuch beim Frauenarzt ist für viele junge Frauen mit großer Aufregung, gelegentlich auch mit Angst oder auch Scham, verbunden. In der Teenagerberatung widmen wir uns besonders Fragen zur Verhütung, Infektionsvermeidung, zur körperlichen Entwicklung und zur gesunden Lebensweise. Dazu gehört auch eine Information über die empfohlenen Impfungen (Hepatitis B), die bis zum 18. Lebensjahr von der Kasse übernommen werden. Eine gynäkologische Untersuchung ist beim ersten Besuch nicht unbedingt erforderlich. Wenn eine Pillenverordnung gewünscht wird, oder Beschwerden bestehen, ist eine Untersuchung meist unumgänglich.
Wichtige Bezugspersonen wie die Mutter, die Schwester, die Freundin oder der Freund können gerne zum Termin mitgebracht werden.

Was geschieht beim ersten Besuch?
Eine freundliche Arzthelferin wird zunächst Deine Versicherungskarte in den Computer einlesen und eine Karteikarte mit Deinen Personalien anlegen. Hilfreich wäre es zu erfahren, ob Du bereits schon einmal bei einem Frauenarzt warst. Nachdem Deine Daten von meiner Mitarbeiterin aufgenommen worden sind, werden wir uns kennen lernen. Bei Deinem ersten Besuch steht das gemeinsame Gespräch im Vordergrund. Dabei werden einige Fragen zu Deiner Vorgeschichte gestellt:

Welche Kinderkrankheiten hattest Du?
Wurdest Du schon einmal an der Brust oder am Unterleib operiert?
Hattest Du schon andere allgemeine Operationen gehabt?
Nimmst Du regelmäßig Medikamente ein? 
Haben oder hatten Deine Eltern schwere Krankheiten?
Hast Du einen Impfausweis?
Wann hattest Du zum ersten Mal deine Menstruationsblutung?
Wann war die letzte Blutung?
Ist Deine Blutung regelmäßig oder unregelmäßig.
Führst Du einen Regelkalender? 
Hast Du momentan Beschwerden und wenn ja, welche?
Bist Du als Kind an Röteln erkrankt oder bekamst Du dagegen eine Impfung? 

Was darf ich fragen?
Du kannst Deinen Frauenarzt alles fragen, was Du auf dem Herzen hast. Alle Fragen sind wichtig. Jede Frage ist gut. Am besten ist es, wenn Du vor Deinem Besuch all Deine Fragen und Ängste aufschreibst, damit Du nichts vergisst. (Das erste Mal beim Frauenarzt ist man nämlich meist sehr aufgeregt.)
Du brauchst Dich nicht speziell auf die Untersuchung vorzubereiten. Wasche Dich wie sonst auch und ziehe möglichst bequeme Kleidung an, vielleicht ein langes T-Shirt, damit Du Dich auch ohne Slip nicht so nackt fühlst. Die meisten Frauen bringen auch ein paar Socken mit, damit Sie nicht barfuss über den Boden gehen müssen.
Nachdem Du Dich in der Umkleidekabine unten herum ausgezogen hast (auch den Slip) gehst Du in den Untersuchungsbereich. Der Untersuchungsstuhl ist bei mir ganz in der Nähe der Umkleidekabine.

Die Untersuchung findet auf dem gynäkologischen Stuhl statt. Das ist eine Art Liege, auf der Du auf dem Rücken liegst und Deine Beine links und rechts auf die am Stuhl angebrachten Stützen ablegen kannst. Automatisch kann der Stuhl nach oben gefahren und nach hinten gekippt werden, damit der Frauenarzt Deinen Unterbauch untersuchen kann. 
Atme ruhig und tief und versuche Dich zu entspannen. Es wird Dir jeder Untersuchungsschritt genau erklärt. Sollte Dir etwas unangenehm sein oder sogar etwas schmerzen, dann sag sofort Bescheid.

Insgesamt dauert die Untersuchung nur wenige Minuten. Eventuell will Dein Frauenarzt anschließend noch Deine Brust untersuchen. Dann ziehst Du Dich zunächst in der Umkleidekabine unten herum wieder an und machst danach den Oberkörper frei. Ist die Untersuchung beendet, sagt Dir Dein Frauenarzt, dass Du Dich wieder komplett anziehen kannst.

Du kannst Dich in unserer Praxis auch nur informieren und beraten lassen, z.B. über persönliche Hygiene oder über Deine Körperfunktionen, ohne Angst vor einer Untersuchung haben zu müssen. Viele Mädchen finden es ganz erleichternd, dass sie mit Ihrem Frauenarzt offen über alles reden können, selbst über Themen, die sie nicht einmal mit ihrer besten Freundin oder ihrer Mutter besprechen würden.

Ärztliche Schweigepflicht –
Erfahren meine Eltern etwas davon?
Am besten ist es natürlich, wenn Du Vertrauen zu Deinen Eltern hast und auch mit ihrem Wissen in die Praxis kommst. Das ist wünschenswert, aber keine Vorrausseztung.

Wenn Du älter als 16 Jahre bist und nicht möchtest, dass Deine Eltern darüber informiert werden, dann unterliegen wir Ärzte immer der Schweigepflicht. Unter 16 Jahren kannst Du, auch in Ausnahmefällen, die Schweigepflicht für Dich beanspruchen. Wenn allerdings bei Krankheiten gesundheitliche Schäden für Dich zu befürchten sind, dann müssen Deine Eltern informiert werden.
Aber nicht, wenn Du die Pille haben möchtest!
Wir würden in keinem Fall hinter Deinem Rücken mit Deinen Eltern sprechen. Zuvor würden wir es mit Dir absprechen.

Ich schäme mich vor der ersten Untersuchung!
Keiner hat dafür mehr Verständnis als Dein Frauenarzt. Aber die Untersuchung ist auf keinen Fall schmerzhaft, allenfalls etwas unangenehm, am ehesten nur ungewohnt.

Dabei hilft aber sich ganz bewusst durch ruhiges Atmen zu entspannen. Gut ist es auch, wenn man weiß was bei der Untersuchung geschieht. Das werde ich Dir vor und während der Untersuchung genau erklären.

Muss ich denn auch zum Frauenarzt, wenn ich ganz gesund bin?
Es ist gerade das Besondere einer Frauenarztpraxis, dass sie auch für die Beratung in gesunden Zeiten da ist, z.B. wenn Du unsicher bist, weil Du meinst, Dein Körper entwickle sich langsamer oder schneller als bei Deinen Freundinnen. Oder wenn es darum geht, andere, für eine junge Frau wichtige Gesundheitsfragen oder Sexualfragen zu besprechen.

Und bringe auch Deinen Impfpass mit!
Es gibt einige Impfungen ( Hepatitis B-Impfung) die vor dem 18. Lebensjahr kostenlos sind; auf jeden Fall sollten wir auch überprüfen, ob Du Antikörper gegen Röteln hast.

Früher ist Deine Mutter mit Dir bestimmt regelmäßig zum Kinderarzt gegangen, der auf alle notwendigen Impfungen geachtet hat.
Wenn Du willst, führen wir in unserer Praxis alle Impfungen für Dich in Zukunft durch, damit der einmal erworbene Schutz vor den unterschiedlichen Infektionskrankheiten auch weiterhin durch Auffrischimpfungen erhalten bleibt.