Psychologie
HPV-Test

Der Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung der Frau. Die standardisierte zytologische Abstrichdiagnostik auch als PAP-Test bekannt dient der Erkennung von Vorstufen dieser Krebserkrankung. Sie ist eine sehr erfolgreiche Krebsvorsorgeuntersuchung. Durch diese Untersuchung hat sich die Häufigkeit des invasiven Zervixkarcinoms in den industrialisierten Ländern in den letzten 40-50 Jahren halbiert.

Die Grenze dieser Methode zeigt sich in der Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der erkrankten Frauen vor der Feststellung der Erkrankung zwei bis drei Jahre zuvor eine unauffällige Vorsorgeuntersuchung hatte.

Wir wissen heute, dass bestimmte HPV Viren fast zu 100% ursächlich an der Entstehung der Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses beteiligt sind.
Der HPV- Virus wird sexuell übertragen und ist  bereits bei vielen jungen Frauen nachweisbar. Bis zu 80 % aller Frauen haben im Laufe ihres Lebens Kontakt mit HPV. Eine HPV Infektion ist keine Geschlechtskrankheit, obwohl diese Infektion ganz überwiegend sexuell übertragen wird.
Die spontane Heilung des Körpers von dem Virus ist der Normalfall. Erst wenn der Virus nach dem 30. Lebensjahr über mehrere Jahre hinweg wiederholt nachweisbar ist, steigt das Risiko ganz erheblich an eine Vorstufe des Zervixkarcinoms zu entwickeln. Da die Zeitspanne von der HPV-Infektion bis zur Entwicklung eines invasiven Karzinoms mindestens 5-8 Jahre beträgt, bleibt genügend Zeit, Vorstufen zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.

Umgekehrt gilt: Der fehlende Nachweis  einer HPV Infektion schließt eine Erkrankung für die nächsten 3-5 Jahre weitgehend aus!

Gegenwärtig steht nur ein standardisiertes Testverfahren zum HPV-DNA- Nachweis für den täglichen Einsatz zur Verfügung:
Der Hybrid-Capture-II Test (Digene) besitzt derzeit als einziges System zum HPV- Nachweis eine FDA (US-Federal-Drug-Administration) Zulassung.

Der anerkannte HC-Test zum Nachweis einer HPV-Infektion wird in unserer Praxis regelmäßig angeboten und durchgeführt.

Es gelten folgende Empfehlungen für den Einsatz dieser Untersuchung:
1.
Primäres Screening für alle Frauen ab dem 30. Lebensjahr
2.
Auffällige zytologische Befunde der Vorsorgeuntersuchung: Pap II, Pap III oder erstmalig Pap III D
3.
Verlaufskontrolle nach einer Dysplasie oder eines Zervixkarcinoms

Optimal wäre die Kombination der Dünschichtzytologie (Thin-Prep) mit der höheren Nachweisrate für Vorstufen (CIN) mit der HPV-Testung.