Psychologie
Zuckerbelastungstest
Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Schwangerschaft


Zu den wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahre im Bereich der Geburtshilfe gehört sicherlich, dass die so genannte "pathologische Glukosetoleranz" für die Gesundheit der werdenden Mutter und ihres ungeborenen Kindes erhebliche Bedeutung hat. 

Hierunter versteht man eine Störung des Zuckerstoffwechsels (Glucose –Utilisationsstörung), die im Allgemeinen symptomlos auftritt und durch die üblichen Untersuchungen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge nicht erfasst wird. Die Zuckererkrankung in der Schwangerschaft (Gestations-Diabetes) ist eben diese Störung des Zuckerstoffwechsels unterschiedlicher Ausprägung, die erstmals in der Schwangerschaft auftritt oder erkannt wird.

Unerkannt erhöhte Blutzuckerspiegel in der Schwangerschaft steigern das kindliche Risiko für Wachstumsstörungen, Frühgeburtlichkeit und Fehlbildungen. In bestimmten Fällen können sie sogar für ein Versterben des Kindes im Mutterleib verantwortlich sein. Für die Schwangere selbst besteht eine erhöhte Gefahr, im Laufe ihres weiteren Lebens an einem Diabetes zu erkranken.

Leider wird eine gestörte Glukosetoleranz, wie bereits oben erwähnt, durch die normalen Untersuchungen in der Schwangerschaft (Zucker im Urin) nicht erfasst. Hierzu ist ein spezieller Belastungs- oder Provokationstest erforderlich, den wir Ihnen als individuelle Gesundheitsleistung anbieten.

Sofern der orale Glucose Toleranz-Test (OGTT) bestimmte Grenzwerte nach einer und nach zwei Stunden übersteigt, erfolgt eine Vorstellung  bei einem Spezialisten für die Zuckererkrankung. Der Diabetologe wird dann in Zusammenarbeit mit uns ein Konzept für die weitere Diagnostik und Therapie erstellen.

Wenn eine gestörte Glukose-Toleranz oder auch ein Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig festgestellt wird und alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden, bringen die meisten Frauen völlig gesunde Kinder zur Welt. Das Risiko von verschiedenen Komplikationen und Fehlbildungen ist bei Schwangerschaftsdiabetes etwas erhöht. Besonders ein zu hohes Geburtsgewicht kommt häufiger vor. Für die meisten Probleme gilt: je höher der Blutzuckerspiegel, desto höher das Risiko. Bei optimaler Behandlung ist das Risiko kaum höher als bei einer ganz normalen Schwangerschaft.

Wir empfehlen daher allen unseren schwangeren Patientinnen die Durchführung eines Testes zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche und zwar unabhängig von Risikofaktoren in der eigenen Vorgeschichte.

Aufwand und Kosten halten sich in Grenzen, der Nutzen für Mutter und Kind ist hoch!