Psychologie
Infektions- / Labordiagnostik

Kontrolle der Toxoplasmose-Immunitätslage
Die Toxoplasmose ist eine durch Parasiten übertragene Infektionskrankheit, deren rechtzeitige Erkennung in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung ist. Die Erreger (tierische Einzeller – ähnlich den Amöben) werden aus dem Darm von Katzen mit dem Kot ausgeschieden und gelangen mit ungenügend erhitztem (rohem) Fleisch oder sonstigen verunreinigten Lebensmitteln zum Menschen.

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die meistens völlig unbemerkt für die Mutter abläuft. Es besteht aber bei einer frischen Infektion bei nicht immunen Frauen eine Infektionsgefahr für das ungeborene Kind.

Jährlich werden in Deutschland 2000 Kinder geboren, die an in der Schwangerschaft erworbener Toxoplasmose mit zum Teil schweren Folgen wie geistiger Behinderung und gestörtem Sehvermögen leiden. Durch eine gezielte antibiotische Behandlung in der Schwangerschaft ist es möglich nahezu alle schweren Folgezustände der Erstinfektion zu verhindern. Die besondere Problematik der Toxoplasmose besteht darin, dass ihr Auftreten meist völlig symptomlos erfolgt: eine rechtzeitige Erkennung in der Regel also nicht möglich ist. Das Resultat der Untersuchung entscheidet über die Notwendigkeit gewisser Vorsichts- und Therapiemaßnahmen und die Notwendigkeit von Kontrolluntersuchungen alle 8-12 Wochen. Im Erkrankungsfall werden selbstverständlich alle notwendigen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen mit den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet. 

Kontrolle des Varizellen (Windpocken)-Immunstatus 
Diese an sich harmlose Kinderkrankheit kann, wenn sie in der Schwangerschaft auftritt, extrem gefährlich für das ungeborene Kind werden. Daher muss bei Kontakt mit an Windpocken Erkrankten möglichst umgehend die Immunitätslage bestimmt werden. Sinnvoll ist es, zu Beginn der Schwangerschaft, den eigenen Immunitätsstatus zu kennen. Am sichersten ist es, den Immunitätsstatus schon vor der Schwangerschaft zu wissen um sich dann, falls noch kein Immunschutz besteht, impfen zu lassen.

Kontrolle des Cytomegalie-Immunstatus 
Asymptomatische Infektionsgefahr der Mutter mit Schädigungsgefahr für das Kind

Kontrolle des Ringelröteln (Parvovirus)-Immunstatus
Eine häufige Kinderkrankheit (nicht mit Röteln zu verwechseln!) mit Schädigungsgefahr für das ungeborene Kind. Gerade wenn Kindergartenkinder in der Familie schon vorhanden sind, ist es zu Beginn der Schwangerschaft sinnvoll, den eigenen Immunitätsstatus zu kennen. 

Kontrolle des TSH basal-Wertes 
Bestimmung eines Schilddrüsenwertes: nicht erkannte Funktionsstörungen können unter anderem Stoffwechselstörungen beim Kind hervorrufen, neuere Studien fanden Intelligenzdefizite bei Kindern von Müttern mit unerkannter Schilddrüsenstörung in der Schwangerschaft.

AFP-Screening
Wenn beim Kind ein Neuralrohrdefekt vorliegt, kommt es zum Übertritt von AFP in das mütterliche Blut. AFP (Alpha-Fetoprotein) ist ein Eiweißkörper, der unter anderem im Dottersack und der kindlichen Leber hergestellt wird. Die Bestimmung von AFP erfolgt in der 16. bis 18. Woche der Schwangerschaft. Aus dem AFP-Wert kann dann unter Berücksichtigung des Schwangerschaftsalters das Risiko für einen kindlichen Neuralrohrdefekt berechnet werden.

Bei den Neuralrohrdefekten handelt es sich um eine Gruppe von Fehlbildungen des Zentralnervensystems. Schwerste Fehlbildungen des Schädels und Gehirns sind mit dem Leben nicht vereinbar, andere wie die Spina bifida ("offener Rücken") können mit starken neurologischen Störungen wie Lähmungen und Einschränkungen der Blasen- und Darmfunktion verbunden sein.

Durch die Einnahme von 400-800 mg Folsäure schon 2-4 Monate vor dem Beginn der Schwangerschaft kann das Risiko für diese Störungen um bis zu 80% reduziert werden.

Streptokokken-Scheidenabstrich
Streptokokken (genaue Bezeichnung: ß-hämolysierende Streptokokken Gruppe B) sind Bakterien, die relativ häufig in der Scheide und am Muttermund vorkommen. Bei bis zu 30 % aller Schwangeren finden sich diese Streptokokken im Genitaltrakt. Bei der Geburt kann es zu einer Übertragung dieser Bakterien auf die Neugeborenen und zur Entstehung einer schweren Erkrankung des Neugeborenen kommen. Diese kann innerhalb der ersten beiden Lebenstage oder auch als Spätform nach 7-10 Tagen auftreten. Die Sterblichkeit vor allem der Frühform ist hoch.

Beim Nachweis von Streptokokken bei einer Schwangeren besteht die Möglichkeit eine Übertragung auf das Kind unter der Geburt durch die kurzzeitige Gabe von Penicillin nach der Geburt zu verhindern. Diese Penicillin-Prophylaxe ist immer dann anzuraten, wenn bei bekannter Besiedlung der Scheide mit Streptokokken noch zusätzlich eine Frühgeburt droht, Fieber unter der Geburt, ein vorzeitiger Blasensprung auftritt oder die Schwangere bereits ein Kind mit Streptokokkeninfektion nach der Geburt hat. Inzwischen wird auch bei Frauen ohne Risikofaktoren bei einer Besiedlung der Scheide mit ß- Streptokokken eine kurzfristige antibiotische Behandlung unter der Geburt empfohlen.

Was ist fetales Fibronektin (fFN)?
Das fetale Fibronektin ist ein körpereigener Eiweißstoff, der dazu dient, die Fruchtblasenhülle (Chorion) mit  der obersten Gebärmutterschicht (Decidua) zu verkleben.

Fötus

Zu bestimmten Zeiten der Schwangerschaft, zum Beispiel in den ersten Monaten und gegen Ende der Schwangerschaft, ist das fetale Fibronektin im Überfluss vorhanden und auch in der Scheidenflüssigkeit zu finden. Zwischen der 22. und 34. Schwangerschaftswoche kommt fFN in der Scheidenflüssigkeit meistens nicht vor. Quikcheck fFN kann dies bestätigen: dann fällt der Test negativ aus. Eine Geburt innerhalb 2 Wochen nach einem negativen Testergebnis ist sehr unwahrscheinlich.

Tabelle

QuikCheck fFN

Zur Beurteilung der Frühgeburtswahrscheinlichkeit nach Symptomen in der 22. bis 34. Schwangerschaftswoche
Es gibt einige Symptome, die auf eine erhöhte Gefahr einer Frühgeburt hinweisen können, wenn sie mitten in der Schwangerschaft auftreten. Diese Symptome können harmlos sein, können in Einzelfällen aber Vorboten einer Frühgeburt sein. Sie sollten deshalb vom Arzt abgeklärt werden.

Symptome, die auf eine erhöhte Gefahr einer Frühgeburt hinweisen können:
Wehen: starke menstruationsartige Beschwerden, Ziehen in den Leistenbeugen oder im Kreuz, vorübergehendes, wiederholtes Hartwerden des Unterbauchs
Fieber und/oder Durchfall (mit diesen Ereignissen gehen oft gesteigerte Aktivitäten der Gebärmutter einher)
Jucken oder Brennen in der Scheide oder im äußeren Intimbereich
Auffallend häufiges Wasserlassen oder Brennen beim Wasserlassen (etwas häufigeres Wasserlassen ist normal)
Übelriechender oder stark vermehrter Ausfluss (ein gering vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft ist normal)
Schmierblutungen
  Wenn Sie zu Hause den pH-Wert in der Scheide messen: wiederholte Messung eines Scheiden-pH-Wertes von 4,7 oder höher. 
Bei besonders hohen Werten besteht ein Verdacht auf Blasensprung. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt oder die Klinik aufgesucht werden.

Abschätzung der Frühgeburtswahrscheinlichkeit beim Arzt
Es gibt eine Reihe von Symptomen, anhand derer ein Arzt beurteilen kann, ob wirklich die Gefahr einer Frühgeburt besteht. Dazu gehören zum Beispiel die Länge des Muttermundes, die Öffnung des äußeren Muttermundes sowie die Trichertbildung (Funneling), die Form des Gebärmutterhalses und das Ergebnis des Wehenschreibers. Der Quikcheck fFN kann zusätzliche Anhaltspunkte liefern.

QuikCheck fFN kann ausschließlich vom Arzt durchgeführt werden
Ihr Arzt entnimmt mit einem Tupfer (eine Art Wattestäbchen) vorsichtig etwas Sekret aus der Scheide. Das Sekret wird in der Arztpraxis mit Quikcheck fFN getestet. Schon nach etwa 15 Minuten liegt das Testergebnis vor.

Besonders wertvoll ist der Quikcheck fFN zum Ausschluss einer Frühgeburt, wenn das Testergebnis negativ ist:
Testergebnis negativ:
Eine Frühgeburt innerhalb von 14 Tagen ist sehr unwahrscheinlich. Hiermit haben Sie und Ihr Arzt Zeit für weitere Entscheidungen gewonnen – oder einfach die Ruhe, in Gelassenheit abwarten zu können. 
Testergebnis positiv:
Ein positiver Test allein sagt nichts darüber aus, ob eine Geburt bevorsteht. Nur im Zusammenhang mit weiteren Untersuchungen kann Ihr Arzt beurteilen, ob eine gezielte Behandlung notwendig ist. Er wird Sie genau untersuchen, das Gesamtbild beurteilen und Sie beraten, ob weitere Schritte notwendig sind.